Grundriss in Lebensgröße – Erkunden Sie Ihr zukünftiges Haus virtuell
Die Höhle der Löwen – immer wieder gut für das erfolgreiche Hervorbringen eines Startup. Im Oktober 2021 war eines dabei, was für uns als IT-Experten besonders interessant gewesen ist. Warum? Weil das Geschäftskonzept wirklich bahnbrechend ist. Insbesondere deshalb, weil keine besondere technische Innovation dahinter steckt, die jemand nur erschaffen kann, der sich mit Mikroelektronik auskennt. Hierbei handelt es sich lediglich um die clevere Anwendung vorhandener Technologien.
Es geht um die Idee von einem Trio, bestehend aus Maximilian Mühlegg, Gissou Nummer und Lucas Nummer. Sie haben es möglich gemacht, dass Menschen einen Grundriss ihrer Immobilie in Lebensgröße erhalten.
Lebensgröße? Ernsthaft? Ja, es geht tatsächlich. Wir erklären mit welcher IT sie das schaffen, wie sie die Jury bei der Höhle der Löwen überzeugt haben und welche Vorteile ihre Konstruktion zu bieten hat.
Um es vorweg zu nehmen: Sie erkunden mit der Innovation Ihr zukünftiges Haus virtuell. So anschaulich, wie noch nie zuvor.
Grundriss in Lebensgröße – Gibt es eine Zielgruppe?
Am Markt für Immobilien gibt es ein großes Interesse vieler Beteiligter daran, sich die Baupläne bzw. den Grundriß einer Wohnung oder eines Hauses so realistisch wie möglich anzusehen. Dafür gibt es normalerweise technische Zeichnungen. Sie sind sehr exakt und genau – geben so einen guten Überblick. Aber sie sind leider nur zweidimensional und der Maßstab ist eins zu X. Der Experte für Immobilien Binningen berichtet aus Erfahrung, wenn er sagt, dass Kunden häufig nur ratlos darauf sehen und sich eher verunsichert fühlen.
Hilfreich wäre eine solche Lösung für Architekten und Bauplaner. Sie könnten ihre Arbeit quasi in der Realität austesten. Auf diesem Wege würden sich Planungsfehler reduzieren.
Auch Innenarchitekten wären nicht abgeneigt. Sie hätten die Möglichkeit Einrichtungsgegenstände zu platzieren und zu schauen, ob alles gut aussieht.
Von Interesse ist das Thema für Bauunternehmen. Ihr Geschäft besteht darin den Kunden einen Traum zu verkaufen. Einen Traum davon, wie ihre Wohnung mal aussehen könnte. Umso schöner, wenn diese sich in einem Modell bewegen können, dass genauso groß ist.
Und als letztes wären dann noch Sie, die zukünftigen Endkunden. Ihnen hilft es bei der Kaufentscheidung, wenn sie sich in einer Nachstellung Ihrer eigenen vier Wände aufhalten. Dann sehen sie, ob ihnen der Platz ausreichen wird und ob Sie alles so einrichten könnten, wie Sie es vorhaben. Gerade beim Thema Küche ist das von Vorteil. Sie kostet immens viel Geld und es wäre auf jeden Fall gut, wenn man sie schon im Voraus auf ihre Optik hin prüft.
Grundriss in Lebensgröße – das Konzept bei der Höhle der Löwen
So kam es denn, dass das Team mit Maximilian Mühlegg, Gissou Nummer und Lucas Nummer sich den Löwen präsentierte. Sie hatten die Idee den Grundriss von Immobilien in Lebensgröße nachzustellen. Ihr Geschäft lief schon gut, bevor sie bei der Höhle der Löwen eintrafen. Dennoch dachten sich die Macher, dass sie mit Hilfe von ein paar Löwen noch mehr aus ihrem Business herausholen könnten, um die Expansion voranzutreiben. So kam es dann auch.
Ihr Geschäftsmodell läuft wie folgt: In München haben sie eine Halle gemietet, mit über 600 Quadratmetern. An den Decken sind sehr leistungsstarke Beamer montiert wurden. Ihre Auflösung ist absolut hervorragend. Mit ihnen wird der Grundriss ganz exakt im richtigen Maßstab auf den Boden projiziert. Damit erzeugt man ein ganz anderes Raumgefühl als mit Zeichnungen.
Auf dem Boden der Halle können die Nutzer nun herumlaufen und sich ein Bild davon machen, wie sich die Wohnung anfühlen wird. Ob es eng ist oder nicht. Oder ob zum Beispiel eine Tür sich öffnen lässt, wenn eine andere Tür offen ist usw. Kunden können ihre Einrichtung planen, Architekten und Baufirmen überblicken, ob ihr Konzept Fehler enthält.
Das ist schon sehr viel, was da geboten wird. Doch es ist nicht alles. Denn die Gründer vom Start-Up bieten zudem die Möglichkeit mit Wänden aus Pappe oder leichtem Material noch etwas mehr Authentizität zu erzeugen. Besucher dürfen Sie auf dem Plan hin und her schieben. Zudem besteht die Option einige Möbelstücke oder Modelle von solchen mitzubringen, um sie auszuprobieren. Auf diesem Wege ist schon fast eine ganze Einrichtung planbar.
Die Löwen waren nach der Präsentation begeistert. Nur Ralf Dümmel machte einen Rückzieher. Sein Geschäft sei einfach zu weit entfernt davon. Wer das alles selbst noch sehen möchte, der findet davon ein You-Tube-Video auf dem Kanal des Senders. Jedenfalls begannen sich innerhalb der Jury Gruppen zu bilden. Carsten Maschmeyer und Judith Williams waren ein Duo, das sich zu Beratungen zusammenschloss. Auf der anderen Seite taten sich Nils Glagau und Dagmar Wöhrl zusammen. Sie machten gleich das erste Angebot und stellten 300.000 Euro für 30 Prozent der Anteile an der Firma in den Raum. Ein stolzer Betrag. Doch die Unternehmer hatten ursprünglich die gleiche Summe für nur 20 Prozent der Anteile gefordert. Würden sie darauf eingehen? Daraufhin entschließen sich Carsten Maschmeyer und Judith Williams ihre Offerte zu platzieren. Sie bieten ebenfalls 300.000 Euro, möchten dafür aber nur exakt 25,1 Prozent von der Firma besitzen. Nach kurzer Beratung wurde letzteres Angebot angenommen.
Zum Geschäftsmodell
Uns in der Redaktion gefällt an diesem Geschäftsmodell ganz besonders die Tatsache, dass hier keine Technik Genies in einem dunklen Keller ein Gerät entwickeln mussten. Es handelt sich hierbei um den klassischen Fall von der Nutzung der Mittel, die bereits vorhanden sind.
Solche Startups werden gegründet, indem jemand eine Idee hat, mit der sich anderen Menschen helfen lässt. Und eins war klar, ein Grundriss in Lebensgröße wird auf jeden Fall seine Abnehmer finden.
Wenn die Idee da ist, dann kommt immer die Frage nach der Möglichkeit diese Lösung technisch zu verwirklichen. Idealerweise zu einem bezahlbaren Preis. Und in diesem Fall war das tatsächlich machbar. Es gibt jede Menge gute Beamer mit einer soliden Auflösung. Ihre Anschaffung ist erschwinglich, ohne gleich den finanziellen Ruin zu riskieren. Einige davon werden an der Decke montiert, so dass jeder einen bestimmten Bereich der Skizze in guter Auflösung wiedergibt. Technisch betrachtet keine unmögliche Herausforderung.
Daher musste man nur noch nach einer Geschäftsräumlichkeit suchen, die groß genug war. Mit einer Halle von über 600 Quadratmetern war der ideale Platz gefunden.
In Summe waren somit nur einige technische Anschaffungen notwendig, deren Größenordnung sich im Rahmen hält. Für den Raum wird sicherlich eine nicht unbeträchtliche Miete fällig. Doch das Gute war: die Einrichtung war schnell erledigt. Das Geschäft hat relativ früh damit angefangen Geld zu verdienen.
An solchen Kandidaten sieht man: man muss kein technisches Genie sein, das komplexe Gadgets selbst entwickelt. Häufig reicht es aus die vorhandenen Technologien einfach nur richtig zu nutzen, um damit ein neues Geschäftsmodell zu kreieren.