Geeignete Löschmittel bei EDV Anlagen
Warum EDV Anlagen besonders gefährdet durch Brand sind
EDV Anlagen werden in modernen Unternehmen in einem Serverraum betrieben. Dabei werden nicht nur Server betrieben (wie etwa Datenserver), sondern auch sonstige Komponenten, die in einem Firmennetzwerk benötigt werden, wie Router, Switche, Firewalls und ähnliche Komponenten.
Die Effizienz der Komponenten hat in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen. Die Rechenleistung die pro Watt erzeugt wird, ist geradezu explodiert. Obwohl die Effizienz immer weiter zugenommen hat, sind aber auch Verbrauchswerte gestiegene. Auf wenigen Kubikmetern werden Unmengen an Stromleistung aufgewendet. Der Nachteil: Diese wird in Form von Abwärme an die Umgebung abgegeben. Ungekühlt würden die Komponenten sich in kürzester Zeit abschalten müssen, um nicht zu überhitzen.
Wo viele elektronische Komponenten auf kleinstem Raum untergebracht sind, kann es schnell zu einem Brand kommen. Konzepte für Serverräume setzen dabei zunächst auf eine ausreichende Kühlung, sodass es nicht zu einem Brand kommen kann. Aber unterschiedliche Gründe können dazu führen, dass aller Voraussicht zum Trotz doch etwas schiefgeht. Sei es ein Produktionsfehler in der Hardware, ein Designfehler in der Software, der bei Überhitzung die Komponente nicht abschaltet oder einfach menschliches Versagen, etwa weil eine Benachrichtigung und das Auslösen eines Alarms aus Versehen softwaretechnisch deaktiviert wurde.
Nun ist ein Brand immer eine schlimme Sache, sind doch Leib und Leben oft betroffen. In einem Serverraum kommen zusätzlich die hohen Kosten der Komponenten hinzu. Diese können schon in einem kleinen Raum mehrere zehntausend Euro betragen. Entsteht ein Brand und ist dieser nicht schnell unter Kontrolle gebracht, dann kann die Summe hoch werden. Dazu kommen noch die Kosten des Ausfalls der Infrastruktur: Unzufriedene Kunden, entgangene Bestellungen, temporäre Mehrkosten durch Anpassung der Prozesse auf analoge Vorgänge.
Es gibt also gute Gründe, alle Maßnahmen zu treffen, Brände in EDV Anlagen zu verhindern und bei einem Ausbruch so schnell wie möglich unter Kontrolle zu bringen.
Welche Löschmittel eignen sich für EDV Anlagen?
Bei Löschmitteln für EDV Anlagen muss darauf geachtet werden, dass diese die Elektronik nicht zerstören. Die schlechteste Variante für ein Löschmittel ist Wasser. Wird brennende Elektronik mit Wasser gelöscht, dann ist das Feuer zwar erfolgreich bekämpft worden, aber die Elektronik kann danach gleich mit entsorgt werden. Das Problem: Nicht nur die Komponente, die brannte, sondern alle im Serverraum vorhandene Elektronik ist reif für den Elektronikschrott.
Deshalb muss ein erfolgreiches Löschkonzept dafür sorgen, dass der Brand gelöscht wird, aber die Elektronik unversehrt bleibt. Eine Möglichkeit wäre Löschschaum, was aber ebenso eine Verunreinigung des Serverraums bedeuten würde.
Deshalb ist die beste Lösung, den Raum mit einem Gas zu fluten, welches Sauerstoff verdrängt und selbst keine Verbrennung unterstützt. Dabei haben sich CO2 und diverse Edelgase wie Argon als beste Lösung ergeben.
Was sollte man noch beachten, wenn es um Brandschutz von EDV Anlagen geht?
EDV Anlagen werden in der Regel in speziell abgesicherten Serverräumen betrieben. Diese sind von den übrigen Räumlichkeiten des Unternehmens getrennt. Spezielle Brandschutzwände und Türen sorgen dafür, dass sich ein Brand nicht ausbreiten kann.
Automatische Benachrichtigung von Feuerwehr und verantwortlichen Personen bei Ausbruch eines Brands helfen, eine schnelle Reaktion zur Eindämmung zu ermöglichen.
Flankierende Maßnahmen betreffen zum Beispiel ein Verbot der Lagerung von brennbaren Dingen im Serverraum und das unbedingte Schließen der Türen.