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Warum ist lautes Denken pädagogisch wertvoll?

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Haben Sie sich auch schon einmal beim lauten Denken ertappt? Wenn Sie tief in Gedanken versunken über etwas Nachdenken, sprechen Sie plötzlich einige Wörter oder einen Satz laut aus. Dadurch werden ihre Gedankengänge hörbar, was wiederum für die Problemlösung hilfreich ist. Auf einer anderen, der therapeutischen Ebene, werden Personen dazu aufgefordert, ihre Gedankengänge, Wahrnehmungen und Eindrücke in Worte zu fassen. So gibt es die unterschiedlichsten Bereiche, in denen Menschen ihre Gedanken extra laut aussprechen.

Was versteht man unter lautem Denken?

Lautes Denken ist eine Methode, durch die Einsichten in die Gedanken, Gefühlswelt und Absichten einer denkenden Person möglich sind. Die Anwendung dient dazu, den Prozess zu verstehen, der bestimmte mentale Repräsentationen bewirkt. Bezogen auf die Definition unterscheiden sich das Denke-Laut-Protokoll oder das Thinking Aloud Protocol kaum, auch sie stehen für die Ergebnisse des lauten Denkens.

Es gibt drei Formen des lauten Denkens. Die Begriffe lauten: Introspektion (Gedanken augenblicklich in Sprache fassen), unmittelbare Retrospektion (zeitlich im Anschluss an die Introspektion) und die verzögerte Retrospektion (nach der Bewältigung der Aufgabe, nach dem Test der Software, nach einiger Zeit). Sie finden bei Problemlösung und Lernprozessen Anwendung. In der Praxis ist eine Trennung der drei Ansätze nicht immer realisierbar, weil sie manchmal ineinander übergehen. Die Informatik, Kognitionspsychologie, Fremdsprachendidaktik, Medienpädagogik oder naturwissenschaftliche Didaktikforschung sind nur einige erfasste Bereiche, in denen diese Methode zur Anwendung kommt.

Introspektion

Für die Introspektion gilt: Es besteht eine enge Verbindung zwischen Denken und verbalem Bericht, wenn Sie Ihre Gedanken während der Ausführung der Aufgabe formulieren. Der Schwerpunkt basiert auf der Beobachtung, Beschreibung und Analyse Ihres eigenen Verhaltens durch innere Betrachtung. Parallel verbalisieren Sie einen Einblick in Ihre mentale Aktivität. Sie formulieren zeitnah Inhalte aus dem Kurzzeitgedächtnis. Unmittelbare Retrospektion bedeutet: Beschreiben und Erklären von Gedanken, die bereits nichtsprachlich vorhanden sind, aber oral enkodiert werden müssen. Die verzögerte Retrospektion umfasst die Erklärung der Gedanken sowie die gedanklichen Prozesse. Anwendungen finden Sie im Training von Lernstrategien sowie der Forschung zum Problemlösen.

Kognitive Vorgänge

Beim lauten Denken sollen kognitive Vorgänge beobachtbar werden. Dazu werden Informationen aus dem Langzeitgedächtnis in das Kurzzeitgedächtnis verschoben, um damit ein Problem zu lösen. Doch das Aufnahmevermögen des Kurzzeitgedächtnisses ist eingeschränkt, weshalb sich dort nur die jüngsten Informationen befinden. Die durch diese Methode erhobenen Daten sind kurze Augenblicke eines Gedankens während einer Handlung. Um die Entstehungsphase von Gedankenprozess und Handlung während der Problemlösung nachvollziehen zu können, ist ein anschließendes Gespräch hilfreich. Allerdings liegt die Annahme nahe, dass das Nachfragen eher eine Erinnerung ist, weil die Informationen aus dem Langzeitgedächtnis stammen. Deshalb handelt es sich um eine Retrospektion, einer erst später ausgesprochenen Erinnerung. Die Verknüpfung von zwei Erhebungsmethoden verbindet kognitiv unterschiedliche Abläufe, die das Erlebnis und die Erfahrung der Teilnehmer beim Problemlösen begleiten.

Wie funktioniert lautes Denken?

Ein Anwender dieser Methode kann nur das beschreiben, was ihm bewusst ist beziehungsweise was er gelernt hat. Das subjektiv Erlebte kommt zum Vorschein, damit ist kein kognitiver Vorgang gemeint. Die Methode lautes Denken setzt voraus, dass die Verarbeitung der Information bewusst geschieht. Das bedeutet, dass in diesem Fall keine routinierten Prozesse beschreibbar sind, sondern für die Aufgabe eher ein Mittelweg zwischen zu leicht und zu schwer richtig ist. Die teilnehmende Person beschreibt die Momentaufnahme ihrer Gedanken, es ist nicht erwünscht, dass der Leiter das Gesagte interpretiert, während er alles notiert.

Es ist wichtig, der Testperson zu vermitteln, dass sie alles äußert, auch wenn sie es für unwichtig hält. Schließlich soll zum Beispiel das Computerprogramm verbessert werden, es ist nicht das Ziel, den Teilnehmer zu testen. Der Testleiter greift nicht in die Phase der Verbalisierung ein, auch wenn es die Person anstrengt. Allerdings darf er die Person motivieren, indem er Aussagen wiederholt, um den Prozess zu unterstützen. Die Notizen erleichtern die abschließende Befragung, einfacher ist jedoch die digitale Aufnahme.

Tipps für Gedankenkontrolle

Die Methode ist überall durchführbar. Es geht darum, während der Handlungen eigene Gedankengänge und Problemlösung zu erheben. Dabei ist nicht nur das Ergebnis von Bedeutung, sondern auch der Lösungsweg. Zum Beispiel führt ein Jugendlicher ein Experiment durch und denkt dabei laut, alternativ testet eine Person ein Programm am Computer. Dafür sind drei Phasen notwendig: Einstieg, Beobachtung, Interview.

Wohlfühlfaktor

Zum Einstieg ist es wichtig, dass sich die Person in ihrer Umgebung wohlfühlt. Der Einstieg soll einem festgelegten Ablauf folgen, dazu muss die Aufgabenbeschreibung vorliegen. Während die Person verbalisiert ist eine Beeinflussung durch andere Menschen zu vermeiden. Laut Denken ist zunächst ungewohnt, deshalb ist manchmal eine Übungsaufgabe von Vorteil, um Formulierungen vorzustellen, die bei der Formulierung der eigenen Gedanken hilfreich sind. Denn die Methode ist leicht erlernbar.
Es hilft, der Testperson zu sagen: „Teilen Sie uns bei der Bearbeitung der Aufgaben Ihre Gedankengänge mit. Unterbrechen Sie die Arbeit nicht. Sprechen Sie alles aus – dazu gehören auch Gefühle, Gedankengänge, oder Erwartungen. Sprechen Sie auch die Inhalte aus, die Ihnen unwichtig erscheinen. Es gibt keine falschen Formulierungen.“ Nach dem Einstieg beginnt die zweite Phase, die an einen zeitlich festgelegten Rahmen gebunden ist. Die Dokumentation der Aufgaben erfolgt durch schriftliche Notizen des Leiters, Audio- oder Videoaufnahmen. Die Fragen für das Interview sind bereits vorgegeben, doch es gibt auch andere Varianten. Das Interview ist zudem einige Tage nach der Erhebung durchführbar. In diesem Fall ist die Selbstreflexion sowie die Nachhaltigkeit eines Lernprozesses feststellbar.

Übungen im Alltag

Jeder kann sich im Alltag eine Situation heraussuchen, um diese Methode zu testen. Dazu bietet sich entweder die neue App an, aber genauso gut eignet sich die Bestellung im Onlineshop.

Finden Sie heraus, wie es Ihnen geht, wenn Sie laut Denken. Berücksichtigen Sie dabei Aussagen zu Ihren Gefühlen. So sind Sie beispielsweise frustriert oder erfreut. Bezüglich Ihrer Gedanken ist die Aussage zur Übersichtlichkeit vorstellbar. Im Hinblick auf Ihre Absicht ist das Suchen nach Informationen möglich. Ihre Erwartungen lassen sich formulieren, indem Sie durch das Anklicken eines Symbols den Warenkorb erwarten.

Da Sie im Alltag oder im Beruf Ihre täglichen Aktivitäten nicht ständig laut kommentieren, ist diese Situation zu Beginn etwas ungewohnt, aber Sie werden sich schnell an den Ablauf gewöhnen. Wenn Sie diesen Test alleine durchführen, sollten Sie sich fragen, wie Sie das Formulieren erlebt haben. Gab es Schwierigkeiten, etwas näher zu benennen?

Verbalisierungen nutzen

Eben waren Sie die Testperson, doch nun sind Sie der Testleiter. Fragen Sie jemanden aus Ihrem Bekanntenkreis, der jetzt Ihre Testperson ist. Das Ziel dieser Übung ist, möglichst viele Formulierungen von der Person zu hören. Sie können die Testperson dazu animieren, indem Sie eine Aussage wiederholen. Deuten Sie auch eine Frage an, auf die Ihr Gegenüber reagiert. Offene Fragen zu stellen ist erlaubt, genauso ist ein zustimmendes Nicken hilfreich, um die Verbalisierung zu forcieren. Nachdem Sie fertig sind, können Sie sich überlegen, welche Strategie bei Ihrem Bekannten gut funktioniert hat, beziehungsweise warum eine Strategie womöglich nicht erfolgreich war. Vergleichen Sie auch, was Ihnen bei der Formulierung geholfen hat.

Gedankenleser buchen

Mentalisten oder Gedankenleser verblüffen ihr Publikum bei ihren Vorstellungen immer wieder. Doch diese Menschen sind keine Hellseher, aber sie verstehen ihren Beruf. In der Psychologie sind die Augen, die Mimik sowie Ausdrucksarten interpretierbar. Mentalisten nutzen dieses Wissen genauso wie die bestimmte Fragestellung, um die Gedanken einer Person zu erkennen. Wenn Sie sich eine Auszeit vom Alltag nehmen wollen, dann besuchen Sie den Vortrag eines Gedankenlesers. Er wird Sie mit seinem Wissen über Gedankenarbeit begeistern, sodass aus einem Vortrag ein Erlebnis wird. Wenn Sie einen Gedankenleser buchen, nutzt dieser sein Wissen nicht nur für seine eigenen Zwecke, er vermittelt es auch Ihnen, damit Sie beruflich oder privat davon profitieren. Buchen Sie deshalb den Gedankenleser für ein Seminar, eine Messe oder Veranstaltung.

Fazit

Lautes Denken ist pädagogisch wertvoll. Denn bei dieser Methode werden mentale Prozesse festgehalten, die eine Person verbalisiert. Sie benennt dabei ihre Gefühle, Gedanken oder Erwartungen, gleichzeitig führt sie eine Aufgabe aus. Eine zweite Person notiert die Aussagen. Die Formulierungen der Testperson tragen beispielsweise dazu bei, Systeme zu überprüfen. Ein großer Anwendungsbereich ist deshalb die Computerbranche auf dem Gebiet der Softwareentwicklung. Die Auftraggeber erfahren so, an welchen Stellen es Probleme gibt, sodann nehmen sie Verbesserungen vor. Lautes Denken ist sowohl von der Testperson erlernbar als auch vom Testleiter. Die Methode ist in vielen Bereichen einsetzbar, wie zum Beispiel in der Schule oder dem Studium.

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